Giochi dell'Oca e di percorso
(by Luigi Ciompi & Adrian Seville)
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Neues Poste u. Reise Spiel 
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primo autore: Non indicato 
secondo autore: Campe Friedrich 
anno: 1820ca 
luogo: Germania-Nurnberg 
periodo: XIX secolo (1°/4) 
percorso: Percorso di 61 caselle numerate 
materiale: carta (paper) (papier) 
dimensioni: 350X350 
stampa: Litografia colorata 
luogo acquisto:  
data acquisto:  
dimensioni confezione:  
numero caselle: 61 
categoria: Poste e Telecomunicazioni 
tipo di gioco: Gioco di percorso  
editore: Campe Friedrich 
stampatore: Campe Friedrich 
proprietario: Collezione A. Seville 
autore delle foto: A. Seville 
numero di catalogo: 1635 
descrizione: Gioco di 61 caselle numerate, spirale (quadrato), orario, centripeto. Il "Gioco della Posta e del Viaggio" risale al 1820 circa ed è stato realizzato a Norimberga in Germania, una città che divenne in seguito un importante centro di produzione di giochi e giocattoli destinati ad un mercato mondiale. La prima casella mostra una diligenza che si prepara a partire per il viaggio verso la destinazione centrale, la città fortificata sul fiume, che potrebbe essere una rappresentazione di Norimberga sul fiume Pegnitz. A differenza del Gioco dell'Oca non ci sono caselle che raddoppiano il punteggio, ma il percorso è diviso in tappe, con una stazione ogni dieci caselle; arrivando ad una di queste, il giocatore avanza fino alla successiva. L'equivalente della casella della morte è la N°37, dove la diligenza ha un incidente e il giocatore deve iniziare daccapo. Questa versione ha un originale imprevisto legato all'acqua alla casella 53 che funge da barriera: se il giocatore vi capita senza aver preso prima la barca alla casella 51 i punti totalizzati in eccedenza si contano a ritroso e il giocatore non può procedere senza aver prima raggiunto la casella con la barca. Quest'ingegnoso adattamento alla regola finale del Gioco dell'Oca aggiunge un pizzico di realismo al viaggio.
REGOLE: in basso.
CASELLE: mute.

REFERENZA 1
Neues Post- und Reise-Spiel
Nuernberg, um 1820
Kupferstich, koloriert, 35 x 35 cm
Verlag, Druck: Friedrich Campe
"Also um dem grausamen Post- und Reise-Spiel ein Ende zu machen", schreibt Friedrich Nietzsche 1869 in einem Brief aus Basel, "so erklaere ich, nach Naumburg kommen zu wollen." Die metaphorische Erwaehnung der Post- und Reisespiele in Nietzsches Briefwechsel mit seiner Familie verweist auf die Beliebtheit des Spiels im deutschsprachigen Raum in der ersten Haelfte des 19. Jahrhunderts. Thema und Fortbewegungsmittel ist zumeist die Kutsche. ln ganz Deutschland wurde zu Beginn des 19. Jahrhunderts das Strassennetz ausgebaut und die Errichtung von "Kunststrassen" nach franzoesischem Vorbild zwecks Beschleunigung des Post- und Personenverkehrs forciert. Die Organisation des Kutschenverkehrs uebernahm die Post, es galt, Reisende so schnell wie Briefe zu befoerdern. ln einer Denkschrift der preussischen Generalpostdirektion von 1821 heisst es: "Wir werden eine Posteinrichtung erhalten, die alle Bequemlichkeiten gewaehrt und die Reisenden, den Briefen gleich, so schnell an den Ort ihrer Bestimmung bringt, als wenn sie mit Kurierpferden reisen wuerden. "1828 betrug die Fahrzeit auf der Strecke Berlin-Koenigsberg 61 Stunden, die Strecke nach Dresden wurde in 26 Stunden bewaeltigt. Die meisten Post- und Reisespiele sind verloren, wir haben von vielen nur noch Kenntnis durch Erwaehnungen und Annoncen in Journalen, erhalten ist - wohl aufgrund der Prominenz seines Autors - das etwa im Alter von 15 Jahren selbst gemalte Spiel von Ernst von Schiller (1796-1841). Das Spiel des zweitaeltesten Sohnes von Friedrich und Charlotte von Schiller ist eine gigantische Phantasmagorie und umfasst 192 (!) Felder. Das eher kleinformative Neue Post- und Reise-Spiel aus Nuernberg weist nur 61 Stationen auf, die Erzaehlung reicht von der Abfahrt bis zum Blick auf die Hauptstadt (siehe auch die Einleitung zu diesem Buch). Mit den Verlagen Renner, Campe und Klinger war Nuernberg neben Neuruppin eines der wichtigsten Zentren der Spieleproduktion im fruehen 19. Jahrhundert. Die spielerische Reise ist gefaehrlich, es gibt im Gegensatz zum klassischen Gaensespiel gleich mehrere "Todesfelder". Den Ablauf der Reise dominieren weniger Beschleunigungs und Verzoegerungsfelder, im Vordergrund steht die Oekonomie, die Bezahlung und der Erhalt von Marken fuer Zoll, Uebernachtung und Weggeld. Innovativ ist die Verknuepfung von Spielmechanik und Narration gegen Ende des Spiels. Der Untergang in der Ueberschwemmung auf Feld 53 kann verhindert werden, wenn man vorher das Feld 51 (Kahn) betreten hat.
Spielregeln
Zum Anfang zahlt jeder 24 Marquen Postgeld, und steigt bei 1 in den Reisewagen. Kommt man auf eine Station (10, 20, 30, 40, 50, 60), so setzt man sein Zeichen auf die naechste. Wenn man in ein Wirtshaus (5, 15, 25, 35, 45, 55) kommt, so muss man 4 Marq. Zeche bezahlen. Bey 3, dem Schlagbaum, kostet es 2 Marq. Weggeld. Der Meilenzeiger 7 gewinnt 3 Marq. Die Allee 9 gewinnt 4. Der Berg 13 verliert 2 Marq. Die Wiese 16 gewinnt 5 Marq. Das Dorf 18 gewinnt 4 Marq. Der Wald 21 verliert 3 Marq. Der Raeuber 23 pluendert 12 Marq. Dem Bettler 27 giebt man 1 Marq. In der Muehle 33 zahlt man fuers Nachtquartier 3 Marq. Zerbricht der Wagen 37, so muss man wieder von vorn anfangen. Bey der Bruecke 42 giebt man 2 Marq. Zoll. Das Kornfeld 44 gewinnt 5 Marq. Die Ritterburg 47 verliert 3 Marq. Wer in die Ueberschwemmung 53 geraeth, ohne vorher in den Kahn 51 sich gesetzt zu haben, ersaeuft, und hat das Spiel verloren; faellt aber der Wurf darueber, so zaehlt man das Uebrige von 55 zurueck, bis man endlich in den Kahn kommt, und nur dann kann man weiter reisen. In dem Kloster 57 opfert man 2 Marquen. Der Postillion 59 erhaelt 8 Marquen Trinkgeld. Derjenige so am ersten in der Hauptstadt 61 anlangt, ist Gewinner des ganzen Spiels.
Literatur
Gottfried North: Eine Revolution im Reiseverkehr. Die Schnellpost. In: Hermann Bausinger, Klaus Beyrer, Gottfried Korff (Hrsg.): Reisekultur. Von der Pilgerfahrt zum modernen Tourismus. Muenchen 1991, S. 291-297.
Adrian Seville: Distinctive Features of German "Goose" Games. (http://www.giochidelloca.it/ storia/BGS_2012. pdf, Zugriff: April 2015).

(Ernst Strouhal)

bibliografia: 1) STROUHAL, Ernst: "Die Welt im Spiel. Atlas der spielbaren Landkarten”. Christian Brandstaetter Verlag. Universitat fur Angewandte Kunst, Wien. 2015
2) SEVILLE, Adrian: "L'arte dei giochi da tavolo. Oltre un secolo di storia e divertimento dalla fine del Settecento all'inizio del Novecento." Edizioni White Star, 2019.

 
 
   
 
   
 
   

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