Giochi dell'Oca e di percorso
(by Luigi Ciompi & Adrian Seville)
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Neustes Wiener Thurmkraxler-Spiel 
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primo autore: Anonimo 
secondo autore: Non indicato 
anno: 1886/7 
luogo: Austria-Vienna 
periodo: XIX secolo (4°/4) 
percorso: Percorso di 55 caselle numerate 
materiale: carta (paper) (papier) 
dimensioni: 420X640 
stampa: Litografia 
luogo acquisto:  
data acquisto:  
dimensioni confezione:  
numero caselle: 55 
categoria: Vita umana, attualitŕ, lavoro e tempo libero 
tipo di gioco: Gioco di percorso  
editore: Langenau J. 
stampatore: Kuehn Gustav, Neu-Ruppin 
proprietario: Wien Museum 
autore delle foto: L. Ciompi 
numero di catalogo: 2371 
descrizione: Gioco di 55 caselle numerate, spirale, orario, centripeto.
REGOLE: in basso sul tavoliere.
CASELLE: mute.

REFERENZA 1
Neuestes Wiener Thurmkraxler-Spiel
Wien, 1886/87
Farbdruck, 42X64 cm
Druck: Gustav Kuhn, Neu-Ruppin
Sammlung: Wien Museum (Inv-Nr.: 18577)
“Zu haben bei J. Langenau, Wien”, liest man am rechten unteren Rand des Spiels, das wohl als fliegendes Blatt ohne Schachtel oder Futteral von Langenau vertrieben wurde. Gedruckt und gestaltet wurde das Neueste Wiener Thurmkraxler-Spiel vom Verleger und Buchdrucker Gustav Kuehn (1794-1868) aus Neu-Ruppin (Brandenburg), Kuehn war bekannt fuer seine Bilderboegen, sie erschienen in hohen Auflagen und dienten der Unterhaltung und der Bildung. Haeufig wurden die einfarbig gedruckten Boegen mit Schablonen handkoloriert. Neben den Veduten, den Guckkastenbildern und Papiertheatern waren auch Spiele Bestandteil des Programms. Beim Neuesten Wiener Thurmkraxler-Spiel begibt sich der Spieler in die Vertikale. Gezeigt wird eine spektakulaere Klettertour auf den Turm des Wiener Stephansdoms. Der Weg des Turmkraxlers fuehrt ueber das Dach des Doms (Felder 12, 14), mit einem riskanten Sprung (17) gelangt er auf den Suedturm, klettert vorbei an verschiedenen Fenstern (20, 28) bis an die Spitze des Turms, wo er eine Fahne hisst (38) und die Aussicht geniesst (41). Die Tour bleibt nicht unentdeckt: Zuseher blicken nach oben (Feld 25), auf Feld 48 breitet die Feuerwehr vorsorglich ein Sprungtuch aus, auf Feld 53 schreitet die Polizei ein. Die Besteigung des Turms und das Spiel mit der Gefahr waren natuerlich verboten, aber das Turmkraxeln, ein Stueck urbanen Alpi-
nismus, faszinierte bereits im 19. Jahrhundert, lange bevor Bouldern oder Roofing erfunden wurden. Um 1885 komponierte C. J. Doepfl einen eigenen Turmkraxler-Marsch, bekannt war auch der "tuechtige Thurmkraxler" Johann Kirchl aus Tirol: Der schwindelfreie Zimmermann gab gerne” das Schauspiel des Kopfstehens auf einer Thurmspitze zum Besten”, wie die deutschsprachige, in Amerika erscheinende Indiana Tribune in einem Nachruf auf Kirchl am 4.3.1896 festhielt. Unmittelbarer Bezugspunkt fuer das Spiel war die Ersteigung des Stephansdoms durch Joseph Pircher am 18. August 1886. Der 37-jaehrige "Thurmreparateur und Anstreicher" aus der Steiermark hatte in der Nacht nach zweieinhalbstuendiger Klettertour am Kreuz ueber dem Adler eine schwarz-gelbe Fahne anlaesslich des Geburtstages von Kaiser Franz Joseph I. angebracht (vgl. Neue Freie Presse, 18.8.1886). Von Obersthofmeister Graf Karl Albert Bombelles erhielt Pircher im Auftrag von Kronprinz Rudolf ein Geschenk von 100 Gulden. Saemtliche Details der Aktion (die Verhaftung, das Sprungtuch, die staunende Menschenmenge, das Geschenk am Ende etc.) wurden im Spiel abgebildet. Die Regeln des Spiels, das mit dem zentralen Sujet des Stephansdoms auch Wien bewirbt, sind noch eng an der Tradition des Gaensespiels orientiert.
Spielregeln
An diesem Spiele koennen beliebig viel Personer theilnehmen. Man spielt mit 2 Wuerfeln und setzt sechs Marken in die Kasse. Jeder wuerfelt einmal; wer die meisten Augen wirft, faengt das Spiel an und so fort. Jeder hat beim Spielen ein bestimmtes Zeichen zum Setzen. Wirft jemand so, dass er beim ersten Wurf auf jedem Wuerfel ein Auge hat, so setzt er sein Zeichen auf 17. 9 und 25 zahlt drei Marken, wogegen 28 und 38 drei Marken aus der Kasse erhaelt, 41
springt auf 48, 53 wird verhaftet und faengt von vorne an zu klettern, 55 erhaelt die ganze Kasse.
(Ernst Strouhal)

bibliografia: 1) STROUHAL, Ernst: "Die Welt im Spiel. Atlas der spielbaren Landkarten”. Christian Brandstaetter Verlag. Universitat fur Angewandte Kunst, Wien. 2015
2) SEVILLE, Adrian: "The Cultural Legacy of the Royal Game of the Goose". Amsterdam University Press, 2019.
 
 
   
 
   
 
   

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