Giochi dell'Oca e di percorso
(by Luigi Ciompi & Adrian Seville)
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Fête (La) Foraine 
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primo autore: Anonimo 
secondo autore: Saussine Editeur 
anno: 1900ca 
luogo: Francia-Parigi 
periodo: XX secolo 1°/4 
percorso: Percorso di 70 caselle numerate 
materiale: carta (paper) (papier) 
dimensioni: 375X510 
stampa: Cromolitografia 
luogo acquisto:  
data acquisto:  
dimensioni confezione:  
numero caselle: 70 
categoria: Spettacoli, teatro, cinema, musica, circo, televisione 
tipo di gioco: Gioco di percorso  
editore: Saussine 
stampatore: Saussine 
proprietario: Collezione Ville de Rambouillet, Parigi 
autore delle foto: L. Ciompi 
numero di catalogo: 2378 
descrizione: Gioco di 70 caselle numerate che ha per tema il Luna Park.
REGOLE: non riportate sul tavoliere.
CASELLE: mute.

REFERENZA 1
La Féte Foraine - Im Luna-Park
Paris, Anfang 20. Jh.
Farblithografie, 51X37,5 cm
Verlag: Saussine
Sammlung: Collection Ville de Rambouillet (Inv.-Nr.: SPEC XX 13)
ln Die Spiele und die Menschen. Maske und Rausch unterschied der franzoesische Philosoph und Schriftsteller Roger Caillois vier Grundtypen des Spiels: Agon (Wettkampf), Alea (Gluecksspiel), Mimikry (Theater) und Illinx (Rausch). Jedes der Spiele bildet unterschiedliche Erzaehlungen aus: Sie erzaehlen von Konkurrenz und Leistung (Agon), vom Ringen mit dem Schicksal (Alea), vom Wechsel der Identitaeten und Masken (Mimikry), schliesslich von Koerperlichkeit und Lust (lllinx). Alle Caillois’schen Arten des Spiels sind auf dem Spielplan von La Féte foraine versammelt. Das ueberaus detailreiche Spiel zeigt eine Stadt in der Stadt, in der nicht der Homo Faber sondern der Homo ludens regiert. Vorbild koennte eine der vielen Vergnuegungsstaetten wie der Luna-Park in Paris sein, der in der Naehe von Porte Maillot 1909 mit einer Fuelle von Attraktionen eroeffnete. Der Betrieb geht auf die “jardin-spectacles“ zurueck, die wiederum auf die mittelalterliche und fruehneuzeitliche Tradition der Jahr- und Wochenmaerkte verweisen, auf denen Gaukler, Komoediantentruppen, aber auch landfahrende Arzte auftraten. Sie waren einerseits Maerkte, aber auch Orte der Information, der Konsumtion und des Vergnuegens. Wie im Karneval war der Besucher auf dem Jahrmarkt von bestimmten gesellschaftlichen Regeln suspendiert. Durch die strikte raeumliche und zeitliche Begrenzung ihrer Aufhebung wurden die Regeln allerdings nicht unterwandert, sondern im Gegenteil ihre Gueltigkeit im Alltag bestaetigt. Insofern konnte Joseph II, im Jahr 1766 bei der Offnung des Wiener Praters fuer die Allgemeinheit verfuegen: “Niemand soll verwehrt seyn, sich daselbst mit Ballenschlagen, Kegelscheiben und anderen erlaubten Unterhaltungen eigenen Gefallens zu divertieren.” Sieben Jahre zuvor hatte seine Mutter, Maria Theresia, ein fuer alle Mal festgestellt: “Spectacle muessen sein, ohnedem kan man nicht hier in einer solchen grossen residenz bleiben.” Viele der oft jahrhundertealten Attraktionen der Jahrmaerkte finden sich auch in diesem Spiel: Ringelspiel, Schaukeln, Menagerien, Kraftmenschen, Kasperltheater, Jongleure, Schausteller und Seiltaenzer. Ergaenzt werden die Attraktionen durch Ballonfahrt und Riesenrad. Ein ins Wasser ragender Steg (25-28) zeigt an, dass der Vergnuegungspark Station an der Kueste, vielleicht in einem Seebad, gemacht hat. Das Bild der elektrischen Strassenbahn (70), die vor dem Tor wartet, verraet etwas ueber den fruehestmoeglichen Zeitpunkt des Spiels: Es wurde in jedem Fall nach 1881 (Eroeffnung der ersten elektrischen Strassenbahnstrecke mit Oberleitung) gestaltet. Grafik und Drucktechnik deuten eher auf ein noch spaeteres Datum nach der Jahrhundertwende hin. Die Topografie des Spiels erscheint bei genauerem Hinsehen nicht nur freundlich, sondern auch bedrohlich. Der Spielplan praesentiert die szenaristische Architektur von Kulissen, ist aber selbst kulissenartig und spielt ein vexatorisches Spiel mit unterschiedlichen Perspektiven und Dirnensionen. So ist der Verkaeufer auf Feld 48 ein Gigant im Vergleich zu den Winzlingen, die das Café darunter auf Feld 49 besuchen.
Spielregeln (Vorschlag)
Die Regeln des Spiels fehlen. Es bieten sich zwei Varianten an. La Féte foraine laesst sich als schnelles Wuerfelspiel etwa mit den klassischen Regeln eines Snakes-and-Ladder-Spiels spielen (siehe Spiel 46). Es gibt zehn Felder, die den Weg zum Ziel abkuerzen bzw.. ihn verlaengern. Diese Felder sind: 4 > 25, 9 > 28, 32 > 69, 33 > 13, 38 > 20, 40 > 21, 42 > 63, 46 > 67, 54 > 25, 64 > 44. Durch den erstaunlichen Detailreichtum der Grafik boete es sich an, das Spiel zum Vokabellernen zu inustrumentalisieren: Auf jedem Feld, auf das ihn der Wuerfel fuehrt, wird der Spieler nach einem Detail des Bildes in der jeweiligen Fremdsprache gefragt. Weiss der Spieler es, darf er seine Punkteanzahl verdoppeln, weiss er es nicht, wird das Wort, nachdem es im Woerterbuch gefunden wurde, auf einem Zettel notiert. Die Zettel werden verkehrt auf einem Stoss abgelegt. Ab Feld 50 (Luftballonverkaeufer) muss jeder Spieler einen Zettell ziehen und das darauf befindliche Wort uebersetzen Ist die Antwort falsch, muss er einmal aussetzen.
(Ernst Strouhal


bibliografia: 1) STROUHAL, Ernst: "Die Welt im Spiel. Atlas der spielbaren Landkarten”. Christian Brandstaetter Verlag. Universitat fur Angewandte Kunst, Wien. 2015
 
 
   
 
   
 
   

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